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Logo mit Lok  Datenblatt 99 7222-5

Eisenbahnfreunde erkennen hier die Unterschiede zwischen den Neubaumaschinen und den Einheitsloks, von welchen es nur noch die 99 7222-5 gibt. Hier an der äußeren Steuerung fällt vor allem der Schieberkreuzkopf auf. Auf diesem Bild hat die Maschine bereits Zylinder in Schweißkonstruktion. Das Triebwerk der 99 7222 mit neuem Zylinder

Größe Wert Einheit Formelzeichen Bemerkungen
Fahrgeschwindigkeit 40/40 Km/h Vmax vw/rw
Reibungslast 50,5 Mp QLr -
Masse 65,8 t M ld bei vollen Vorräten
mittl. Kuppelachslast 10,1 Mp - -
Betriebsgattung K57.10 - - bei DR
Achsfolge 1'E1' - - -
Kesselüberdruck 14 bar P k Höchstdruck
Zylinderdurchmesser 500 mm - -
Kolbenhub 500 mm - -
Rostfläche 1,78 qm - -
Rauchrohre 32 Anzahl - -
Heizrohre 114 Anzahl - -
Bremsbauart - - - EMV 10 mit Zusatzbremse
Kohlevorrat 3 t - -
Wasservorrat 8 t - -
Steuerungsbauart - - Heußinger mit Kuhnscher Schleife
Schieberbauart - - Troffimoff (vereinfacht)
befahrbarer Bogenradius 60 m R -


Sie ist die sozusagen die Mutter der Neubaumaschinen. Über die Geschichte dieser Maschine könnte man direkt einen Film drehen. Und doch können nur wenige diese Maschine von ihren jüngeren Nachfahren unterscheiden, die Einheitslokomotive 99 7222-5.
Durch das Streben bei der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft DRG nach Vereinheitlichung und Standardisierung machte auch vor den Schmalspurbahnen nicht halt. So entstand als zweite Schmalspur-Einheitslokomotive die Baureihe 99 22. . Ein Großteil der Baugruppen wurden von den Normalspureinheitsloks übernommen. So ist der Kessel ein leicht modifizierter Kessel der Baureihe 81. Die Baureihe 99 22. war für die Schmalspurbahnen der DRG in Bayern, Baden und Württenberg konzipiert, es wurden dann aber nur drei Maschinen gebaut welche dann zur RBD Erfurt kamen. Die 99 221, 99 222 und 99 223 verrichteten ihren Dienst auf der Schmalspurstrecke Eisfeld - Schönbrunn.
Im Juni 1944 wurden die 99 221 und die 99223 nach Norwegen geschafft. Dort waren sie mehrere Jahre auf einer Schmalspurstrecke (Thamshaven - Lökken) eingesetzt und wurden später verschrottet. Teilweise findet man in der Literatur die unterschiedlichsten Legenden über diese beiden Lokomotiven. Die zurückbleibende 99 222 war bis zur Einstellung des Betriebes auf der Eisfeld - Schönbrunner Strecke dort eingesetzt. Am 01.08.1966 trat Sie ihren Dienst in Wernigerode an. Aber auch hier hatte diese Maschine bisher ein sehr wechselvolles Schicksal .
Bis in die 70er Jahre erfuhr die Maschine eine Reihe von technischen Veränderungen. So wurde der aufwendige und ziemlich störanfällige Oberflächenvorwärmer durch einen Mischvorwärmer ersetzt, nachdem man mit einer derartigen Anlage bei den Neubaumaschinen gute Erfahrungen gemacht hatte. Das Erscheinungsbild der Maschine veränderte sich dadurch sehr. Außerdem erhielt die Maschine einen Druckausgleichsschieber Bauart "Troffimoff". Der Pufferplatten der Mittelpuffer mußten für den Einsatz im Harz auch etwas verändert werden weil die Pufferhöhe von der des "NWE - Standards" etwas abwich.
Ende der 70er begann die "Öler - Zeit" für die Neubaumaschinen. Die inzwischen zur 99 7222 - 5 umnummerierte Einheitslok brauchte dieses Schicksal nicht teilen. Doch auch ihr spielte es von nun an schwer mit. Man rüstete diese Maschine mit einem zusätzlichen Dampfentnahmestutzen aus und die " Degradierung " zur Heizlok folgte. Nun war es die Aufgabe die Ölloks über Nacht warm zu halten, indem sie über ein Rohrsystem Dampf an die angeschlossenen Neubauloks abzugeben. Die Maschine verkam zusehends. Jede Woche wurden die Überhitzerrohre um einige Zentimeter gekürzt, bis diese Lok nur noch mit Naßdampf fahren konnte. Der Grund war einfach. Durch den Heizbetrieb wurden die Überhitzer ständig einem relativ harten Feuer ausgesetzt. Doch die Überhitzer führten keinen Dampf zur Kühlung, denn der Regler blieb geschlossen.
Nach dem Rückbau der Neubaumaschinen auf Rostfeuerung und einem RAW - Aufenthalt der "22" ,wie sie im Lokführerdeutsch einfach genannt wird, hatte sich diese Maschine wieder recht gut "erholt". Doch bald gab es das nächste Übel für diese Lok. Der linke Zylinderblock hatte einen Riß bekommen. Alle Schweißversuche dieses großen Graugußteiles schlugen auf lange Sicht fehl. Ein Ersatz durch Neuanfertigung eines Zylinderblocks war zu DDR - Zeiten undenkbar. Und so wurde diese Maschine wieder über Winter als Heizlok eingesetzt. Diesmal zum Heizen der Werkstatt in Wernigerode Westerntor. Ihre letzter Einsatzbereich zu DDR - Zeiten war das Selketal. Dort zog sie mit gerissenem Zylinder nur leichte Züge. Die engen Kurven in diesem Bereich waren jedoch Gift für diese Lok deren kleinster befahrbarer Halbmesser noch über dem der Neubauloks liegt.
Anfang 1991 kam die Lok endlich mit neuen Zylinderblöcken wieder. Diese waren in Schweißkonstruktion aufgeführt. Damit ist die "22" noch heute unterwegs. Die 99 7222 - 5 war an 1994 an einem größerem Unfall beteiligt und wurde dabei schwer beschädigt. Glücklicherweise überstand der robuste Barrenrahmen diesen Vorfall. Nach einem RAW - Aufenthalt ist sie völlig wiederhergestellt und läuft seid dem wieder im Plan der Einsatzstelle Wernigerode.

 

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