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HSB-Lexikonlogo  Begriffserklärung    "Wasservorrat"

Dampf ist der bekanntlich der dritte Aggregatzustand des Wassers. Bei den meisten Dampflokomotiven wird der Abdampf des Triebwerks in die Atmosphäre entlassen. Dieses Wasser geht also während des Betriebs verloren und muß auf der Maschine bevorratet werden. Bei Tenderlokomotiven, wie sie auf den Harzer Schmalspurbahnen anzutreffen sind, dienen Wasserkästen seitlich des Langkessels zur Wasseraufnahme. Bei den Neubau- und Einheitslokomotiven ist im Tender noch ein zusätzlicher Wasservorrat vorhanden.. Die 99 6001 besitzt noch einen Wassertank unter dem Langkessel.
Heißdampflokomotiven sind im Wasserverbrauch sparsamer als Naßdampfmaschinen. Sehr anschaulich sieht man dies an den beiden Lokomotiven 99 6101 und 6102. Die 6102 hat größere Wasserkästen als die 6101, den sie braucht mehr Wasser für die gleiche Reichweite. Es gab auf der Normalspur Kondenstenderlokomotiven, in denen der Abdampf in Wasser zurückkondensiert wurde. Der Aufwand war jedoch unverhältnissmäßig hoch.
Wasserkran an der Werkstatt in WR WesterntorDurch die Notwendigkeit der Wassernahme beim Dampflokbetrieb, sind einige technologische und organisatorische Probleme zu beachten. Auf Bahnhöfen muß die Möglichkeit zur Wassernahme gegeben sein. Bei der HSB sind die Bahnhöfe Alexisbad, Benneckenstein, Drei Annen Hohne, Eisfelder Talmühle,Gernrode,Schierke und Wernigerode mit Wasserkränen ausgestattet.Weiter Möglichkeiten zur Wassernahme über Feuerwehrschläuche gibt es z.B.in Hasselfelde, Stiege und im Anschlußgleis zur Pyrotechnik in Silberhütte. Im Winter kann es zum Einfrieren dieser Wassernahmestellen kommen. Dann ist gibt es größere Probleme mit dem planmäßigem Zuglauf. Überhaupt muß bei der Erstellung des Fahrplans schon auf die Einarbeitung von längeren Aufendhaltszeiten auf den Bahnhöfen, zum Wassernehmen geachtet werden. Das war seit der Privatisierung nicht immer der Fall.
Um Wassernehmen zu können muß der Lokomotivführer den Zug so zum stehen bringen, daß man den Wasserkran in den Tender einhängen kann. Das bedeudet eine Toleranz von plus/minus 75cm! Da hat man sich schnell mal verbremst. In diesem Fall muß der ganze Zug noch einmal vorgezogen oder zurückgeschoben werden. Das Schlimme daran ist das viele Reisende panikartig auf den Zug aufspringen weil sie glauben der Zug fährt ab. Dadurch kommt es dann meist zu weiteren Verzögerungen.
Eine Neubaumaschine verbraucht von Wernigerode nach Drei-Annen-Hohne etwa 4m3 Wasser. Wasserturm der Normalspur  vom Bahnsteig Nordhausen Nord gesehenDas gilt für einen mittelschweren Zug. Ein genauer Wert kann nicht angegeben werden, weil die Zuglasten und andere Umstände einen großen Einfluß auf den Wasserverbrauch haben. So hatte man vor den spezifischen Wasserverbrauch für jeden Streckenabschnitt zu messen, um daraus Rückschlüsse auf den Verbrauch anderer Betriebsstoffe und den Verschleiß machen zu können. Dieses Vorhaben schlug aber völlig fehl, da der Wasserverbrauch auch von der Zugheizung, der Lichtmaschine sowie der Bedienung der Aschkasten- und Rauchkammernäßeinrichtung und des Abschlammers abhängt.
Auf der Normalspur findet man kaum noch Wasserkräne. So muß bei so mancher Sonderfahrt die Feuerwehr eine Übung machen um mit entsprechender Technik, die Dampflokomotive mit Wasser zu versorgen. Aber auch heute noch kann man Relikte aus der Dampflokära finden, auch wenn diese zusehens weniger werden, die Wassertürme. Auf größeren Bahnhöfen, wo oft mehrere Lokomotiven gleichzeitig Wasser nahmen, war die Errichtung eigener Wassertürme notwendig. Das war nicht übertrieben den eine 01 beispielsweise hat einen Wasservorrat von 34m3 !
Übrigens einige Diesellokomotiven müssen Wassernehmen. Bei der HSB sind das die Loks der Baureihe 1998 . Hier wird Wasser für den Heizkessel gebraucht. Bei Dieselloks wird über Feuerwehrschläuche Wasser genommen.

 

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