Datenblatt
Neubaulokomotive
Hier gleich zwei Neubaumaschinen
der HSB, bei der Doppelausfahrt aus Alexisbad.
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Größe |
Wert |
Einheit |
Formelzeichen |
Bemerkungen |
Fahrgeschwindigkeit |
40/40 |
Km/h |
Vmax |
vw/rw |
Reibungslast |
47,5 |
Mp |
QLr |
- |
Masse |
64,5 |
t |
M ld |
bei vollen Vorräten |
mittl. Kuppelachslast |
9,5 |
Mp |
- |
- |
Betriebsgattung |
K57.10 |
- |
- |
bei DR |
Achsfolge |
1'E1' |
- |
- |
- |
Kesselüberdruck |
14 |
bar |
P k |
Höchstdruck |
Zylinderdurchmesser |
500 |
mm |
- |
- |
Kolbenhub |
500 |
mm |
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Rostfläche |
2,8 |
qm |
- |
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Rauchrohre |
32 |
Anzahl |
- |
- |
Heizrohre |
114 |
Anzahl |
- |
- |
Bremsbauart |
- |
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- |
EMV 10 mit Zusatzbremse |
Kohlevorrat |
4 |
t |
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Wasservorrat |
8 |
t |
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Steuerungsbauart |
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Heußinger mit Kuhnscher Schleife |
Schieberbauart |
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Troffimoff (vereinfacht)
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Die Neubaumaschinen 99 231 bis 99 247 wurden in den 50er Jahren für
die Schmalspurbahnen Eisfeld-Schönbrunn und die Harzquerbahn durch den
Lokomotivbau "Karl Marx" in Babelsberg gebaut. Dies war unbedingt
nötig, da der Lokomotivpark beider Bahnen völlig überaltert war. Außerdem
ging ein Teil der Maschinen im Krieg verloren.
Die Konstruktion der Neubaumaschinen lehnt sich sehr stark an die der
Einheitslokomotiven 99 221 bis 99 223
an. Von diesen ist aber nur die 99 222 übrig geblieben.
In vielen Konstruktionsmerkmalen weicht die Neubaulok jedoch von ihren
Vorbildern ab. So wurde zum Beispiel der Rahmen als Blechrahmen ausgeführt.
Die technologischen Möglichkeiten der Nachkriegszeit ließen die Ausführung
als Barrenrahmen nicht zu. Der Kessel ist vollständig geschweißt wobei
der Langkessel aus einem einzigem Kesselschuß besteht.
Nach der Einstellung des Betriebes auf der Eisfeld- Schönbrunner Strecke
gelangten auch die Lokomotiven 99 222, 99 231,
99 235 , 99 236 und 99 237 in den Harz. In einigen Detail mußten diese
Maschinen etwas verändert werden , wie es bereits mit den Harzer Maschinen
geschehen war. Der Grund liegt in den engen Kurven der Harzstrecken.
Anfang der 70er Jahre erfolgte die Umnummerierung aus der 99 231 wurde
die 99 7231 u.s.w.. Dies sollte sich zwischenzeitlich noch einmal ändern
als Ende 70er Jahre die Energiepolitik der DDR noch so optimistisch war,
daß alle Neubaumaschinen auf Ölhauptfeuerung umgestellt wurden. Nun wurde
aus der 99 7231 die 99 0231 und so fort. Dies war für diese Lokomotiven
eine nicht besonders positive Maßnahme. Bei den Umbau glaubte man einige
Einsparungen gegenüber den Normalspur-Ölloks vornehmen zu können. Das
war natürlich typisch für die damaligen Chefs: "Sparen mit jedem
Pfennig, koste es was es wolle". Die Einsparung des zweiten Brenners
erkaufte man sich mit massiven Kesselschäden in dieser Zeit.
Als die UdSSR den Ölhahn für ihre deutschen Verbündeten abdrehte, baute
man kleinlaut die Maschinen wieder auf Rostfeuerung um. Einesteils ein
Segen für die Loks aber auch für die Umwelt. Denn unverbranntes Öl kleckerte
so ohne weiteres in das Gleis und damit in den Boden. Heute ist die Arbeit
des Heizers zwar etwas beschwerlicher aber besonders in den Sommermonaten
ist die Hitze lange nicht so groß wie damals mit dem geheizten Öltender
und dem harten Ölfeuer.
Nun haben die Maschinen wieder ihre 9972.. Nummer. Obwohl die Deutschen
Reichsbahn dazu überging Schmalspurdampflokomotiven mit 099 zu bezeichnen
und mit einer neuen Betriebsnummer zu versehen , wurde auf den Harzer
Schmalspurbahnen die Reichsbahnbezeichnung beibehalten .
Etwa zeitgleich mit der Rückumstellung auf Rostfeuerung vollzog sich der
Wechsel des Bremssystems von der Hardy-Saugluftbremse auf die Druckluftbremse.
Bei den Neubaumaschinen war das kein Problem da sie von Haus aus über
eine Druckluftanlage verfügen. Es wurde lediglich da s VD-Ventil, welches
über die Saugluftbremse die Druckluftbremse der Lokomotive steuerte, durch
ein einlösiges Membranventil "EMV 10" ersetzt und die Maschine
mit einem Führerbremsventil "Dako BS4" sowie einem Zusatzbremsventil
"Dako BP" ausgerüstet. Bei den meisten Maschinen blieb die Saugluftanlage
weiter in Betrieb um beide Bremsarten in der Übergangszeit benutzen zu
können. Ein Relikt aus der "Saugerzeit" ist aber noch der Umstand
daß sich das Führerbremsventil neben der Feuertür befindet, der Platz
neben dem Steuerbock war ja durch den Luftsauger besetzt. Heute hat lediglich
die 99 7247 noch einen Luftsauger.
Die Neubauloks prägen, durch ihre relativ große Stückzahl, wohl am meisten
das Bild der Harzer Schmalspurbahnen, seid Mitte der 80er Jahre auch im
Selketal. Dort sind sie aber, was die Kurvenläufigkeit betrifft, am Ende
Ihrer Möglichkeiten.
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