Begriffserklärung "Radreifen"
Der Radreifen ist das am stärksten belastete Bauteil des Rad-Schiene-Systems.
Er besteht aus geschmiedeten oder gewalzten Stahl und wird auf den Radkörper
aufgeschrumpft und mit einem Sprengring gesichert. Beim
Aufschrumpfen wird der Radreifen erhitzt so das sich das Material ausdehnt.
In diesem Zustand wird der Reifen auf den Radkörper gesetzt. Mit der Abkühlung
zieht sich auch der Radreifen wieder zusammen und sitzt damit fest auf
dem Radkörper. In einer Nut des Reifens soll der Sprengring um ein eventuelles
Ablaufen zu verhindern. Durch starke Erwärmung, wie sie beim Bremsen mit
der Klotzbremse auftritt kann ein Radreifen
lose werden. Lose oder angerissene Radreifen erkennt man durch die Hammerprobe,
beim Anschlagen muß der Radreifen hell klingen.Bei Triebfahrzeugen sind
zusätzlich Körnerpunkte und Markierungen angebracht um Ursprungsposition
von Reifen und Radkörper festzuhalten. Wenn diese Markierungen (gelbe
Striche) nicht mehr übereinstimmen so ist dies ein Zeichen dafür das der
Reifen lose ist.
Der Radreifen besitzt eine geneigte Lauffläche um Gleisbögen
durchfahren zu können.Diese Lauffläche nimmt die Kraft auf welche die
Fahrzeugmasse auf das Rad ausübt, die Radkraft. Oft wird hier der nicht
ganz korekte Begriff Raddruck gebraucht. Die deutschen Eisenbahner rechnen
aber in Achsen. Und so ist der ebenfalls nicht korrekte Ausdruck Achsdruck
geläufig. Da auf einer Achse zwei Räder sitzen. beträgt der Achsdruck
das doppelte des Raddrucks. Es sei den das Fahrzeug ist ungleichmäßig
beladen. Zusätzlich muß die Lauffläche bei gebremsten Achsen Bremskräfte
und bei Triebfahrzeugen noch Traktionskräfte aufnehmen.
Der Spurkranz nimmt die Seitenführungskräfte auf.Besonders im Außenbogen
von Kurven wird der Spurkranz sehr stark belastet. Zwangsläufig tritt
Reibung zwischen Spurkranz und Schienenkopf auf. Um diese Reibung zu vermindern
besitzen die Neubaumaschinen der HSB und die
Dieselloks der Baureihe 1998
eine Spurkranzschmierung.
Radreifen können durch das blockiern der Räder und das damit verbundene
Gleiten auf der Schienenoberfläche beschädigt
werden.Sehr tiefe Flachstellen schleifen sich auch durch die Klotzbremse
nicht mehr aus. Durch auf den Schienen liegende Gegenstände können erhebliche
Schäden an einem Radreifen verursacht werden. So kann der Spurkanz ausbrechen
oder der ganze Radreifen brechen. Beide Schäden führen zwangsläufig zur
Entgleisung des Zuges.
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