Begriffserklärung "Klotzbremse"
Die Klotzbremse ist die am meisten anzutreffende Ausführung des mechanischen
Teils der Bremse bei Eisenbahnfahrzeugen. Dabei wird ein oder mehrere
Bremsklötze an den den Radreifen gepresst.
Die Klotzbremse hat sich prinzipiell aus der Anfangszeit der Eisenbahnen
bis heute fast unverändert erhalten. Der Grund liegt in der einfachen,
robusten und vor allem betriebssicheren Funktion dieser Einrichtung.
Die Klotzbremse ist eine haftwertabhängige Reibungsbremse. Das bedeutet
das Produkt aus Bremskraft und Reibwert zwischen Klotz und Rad darf grundsätzlich
nicht größer werden als das Produkt aus Reibungskraft und Reibwert zwische
Rad und Schiene. Für Geschwindigkeiten unter 55 km/h gilt sogar :
Fbr x ReibwertKlotz
x 0,8 <= Fr x Reibwert Schiene.
Werden diese Werte überschritten so beginnt das Rad zu gleiten.
Da jeweils zwei Räder auf einer Achse fest verbunden bleibt die Achse
stehen. Im allgemeinen kann man davon ausgehen daß die Reibungsbedingungen
auf beiden Schienensträngen gleich sind.
Der Bremsklotz verschleißt mit der Zeit durch das Bremsen. Heute jedoch
wird nicht mehr vom Bremsklotz gesprochen. Vielmehr hat man auf einem
stählernem Bremsschuh Bremssohlen angebracht, um nicht unnötig viel Material
auswechseln zu müssen. Das Prinzip bleibt aber das gleiche und so spricht
man weiterhin von der Klotzbremse. Bremssohlen bestehen aus Grauguß genau
wie früher die Bremsklötze. Es wurden schon einige Versuche gemacht durch
Veränderung der Materialpaarung ein besseres Bremsverhalten zu erreichen.
So gab es in den siebziger Jahren Kunststoffbremssohlen. Doch diese Bremssohlen
gaben beim Bremsen ein derart unerträgliches Geräusch von sich, daß man
davon wieder Abstand nahm.
Der Nachteil der Klotzbremse liegt in Ihrem relativ hohem Verschleiß und
der starken thermischen Beanspruchung des Radreifens.
Der Bremsabrieb verschmutzt Fahrzeuge und Bahnanlagen. Die Gleise und
der Schotter sehen deshalb immer braun aus.
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