Begriffserklärung "Ventilsteuerung"
Die Ventilsteuerung hat bei Dampflokomotiven keinerlei größere
Bedeutung erlangt. Der Grund liegt in der Störanfälligkeit dieser Lösung.
Sie sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Lediglich bei einigen
Gleichstromdampfmaschinen und Kolbenspeisepumpen fand die Ventilsteuerung
Anwendung. Der Grundgedanke der Ventilsteuerung liegt im Ersatz der Schieber
durch Ventile. Diese haben eine höhere Dichtigkeit und lassen sich schlagartig
öffnen und schließen. Davon von versprach man sich eine Verbesserung der
Einströmcharakteristik und damit der Ökonomie der Dampfmaschine. Aber
zum Betätigen der Ventile sind größere Kräfte aufzubringen als bei vergleichbaren
Steuerungen mit Schieber. Außerdem werden an das Ventilmaterial große
Anforderungen gestellt den die Betätigungshäufigkeit ist sehr hoch und
der erforderliche Ventildurchmesser ist groß im Vergleich mit Verbrennungsmotoren.
Zudem stellte sich im Versuchsbetrieb derart ausgerüsteter Lokomotiven
heraus daß am Ventilsitz sich Ölkohle ansetzte, was die Dichtheit der
Steuerung in Frage stellte.
Bei den Harzer Schmalspurbahnen gab es keine derartige Steuerung.
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