Begriffserklärung "Kolbenschieber"
Der Kolbenschieber ist bei allen "modernen" Dampflokomotiven
anzutreffen. Es gibt Ihn in verschiedenen Varianten, wobei der sogenannte
Regelkolbenschieber den Standardschieber darstellt.
Bei den Harzer Schmalspurbahnen gibt es nur noch den Troffimoffschieber.
Er ist der Schieber mit dem besten Druckausgleich. Wobei er unter Dampf
praktisch einen Regelkolbenschieber darstellt.
Der Kolbenschieber hat gegenüber dem Flachschieber
eine Reihe von Vorteilen. So zeichnet er sich durch relativ gute Abdichtung
der Zylinderräume unter einander aus. Desweiteren sind zum Bewegen des
Kolbenschiebers relativ geringe Stellkräfte aufzubringen. Was sich nicht
nur günstig auf den Verschleiß der äußeren Steuerungsteile auswirkt, sondern
auch dem Lokführer beim Rangieren entgegenkommt.
Kolbenschieber in beiden Totpunktlagen des Kolbens
Aber der Regelkolbenschieber hat auch eine Reihe von Nachteilen.
So ist der Druckausgleich denkbar schlecht. Eine Reihe von Lösungen zu
diesem Problem liegen vor und haben sich mehr oder weniger gut bewährt.
So wurden zunächst beide Ausströmräume der Schieber über einen zusätzlichen
Kanal der über Druckausgleichventile zu öffnen war, verbunden.
Später wurden automatische Druckausgleich-Kolbenschieber geschaffen wie
Müller/Schulz. Diese Schieber realisierten eine Öffnung der Schieberkörper,
und ließen die Luft zwischen den Schieberräumen zirkulieren. Erst der
Troffimoffschieber realisierte einen Druckausgleich
über den Ausströmkanal.
Auch beim Wasserschlag hat der Kolbenschieber Nachteile. Durch seine guten
Dichteigenschaften kann sich der entstehende Druck nicht schnell genug
abbauen. Es werden Zylindersicherheitsventile notwendig. Bei den Schmalspurlokomotiven
wurde teilweise auf diese Ventile verzichtet.
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