Begriffserklärung "Schienenbremse"
Die Schienenbremse ist vom Haftwert des Rades zur Schiene unabhängig.
Ihre Bremswirkung aber auch ihr Verschleiß ist so hoch das sie als Betriebsbremse
nicht zum Einsatz kommt. Sie wird bei Schnell- und Notbremsungen automatisch
zusätzlich zur normalen Betriebsbremse betätigt. Man findet sie hauptsächlich
an Eisenbahnfahrzeugen der schnellfahrenden Hauptbahnen und an Straßenbahnen.
Bei den Harzer Schmalspurbahnen ist diese Bremsart nicht anzutreffen.
Sie ist bei den relativ kleinen Geschwindigkeiten auch nicht notwendig.
Die Schienenbremse sei hier deshalb nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Bei
der Schienebremse wird ein Bremsschuh direkt auf den Schienenkopf gepresst.
Die hier entstehende Reibung verzögert die Fahrtbewegung. Damit ist die
Schienenbremse von der Reibung zwischen Rad und Schiene unabhängig. Durch
die große Bremsfläche des Bremsschuhs können viel größere Reibungskräfte
erzeugt werden als über die Kontakt Rad-Schiene übertragen werden könnten.
Besondere Anforderungen werden auch an den Gleisoberbau gestellt. Die
Schienen sollen durchgehend verschweißt sein. An Schienenstößen kan der
Bremsschuh hängenbleiben. Der Oberbau muß außerdem in der Lage sein die
erheblichen Bremskräfte aufzunehmen. Bei schwach ausgeführten Schmalspuroberbau
ist das oft nicht der Fall.
Wird der Bremsschuh mechanisch auf den Schienenkopf gerückt so werden
die Achsen des Fahrzeugs entlastet. Das würde den Achsdruck vermindern
und somit die Wirkung der Betriebsbremse verschlechtern. Unter Umständen
kann das Rad dabei soweit entlastet werden das es zur Entgleisung kommt.Deshalb
wird die Schienenbremse grundsätzlich als Magnetschienenbremse ausgeführt.Hier
befindet sich ein Elektromagnet im Bremsschuh welcher von dem stählernem
Schienkopf angezogen wird.Da der Schuh federbelastet aufgehängt ist oder
durch kleine Druckluftzylinder nur mit geringer Kraft niedergerückt wird,
gibt er der Magnetkraft nach und presst sich auf den Schienenkopf. Die
Bremskraft wird somit direkt im Bremsschuh erzeugt.Auf diese Weise können
die Achsen des Fahrzeugs nicht entlastet werden.Die Elektroenergie für
den Magneten stammt meist aus der Leitung für die elektrische Zugheizung,
aus Batterien oder aus dem Haupttansformator bei elektrischen Triebfahrzeugen.
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